Jagd
Wildunfallkommission Landkreis Passau

Unter Leitung von Herr Robert Brandhofer, Staatliches Bauamt Passau, wurde für den Landkreis Passau eine Wildunfallkommission eingerichtet. Diese Kommission ist besetzt mit Vertretern der Unteren Jagdbehörde, Straßenverkehrsbehörde, Tiefbauverwaltung, Polizei sowie des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Grafische Übersicht über die Unfälle in Bayern, Niederbayern und im Landkreis Passau im Zeitraum 2011 bis 2013. Ausführlichere Informationen dazu im Text. Zoombild vorhanden

Übersicht Wildunfälle

In der Kommission werden die Abschnitte der Bundes- und Kreisstraßen im Landkreis untersucht, welche die höchsten Zahlen an Wildunfällen aufweisen. Es geht dabei in fast allen Fällen um Zusammenstöße zwischen Fahrzeugen und Rehwild. Schwarzwildbeteiligung ist sehr selten.
Niederbayern und der Landkreis Passau mit zwei Wildunfallhäufungsstrecken sind bayernweit an der Spitze der Statistik.

In Bayern ereigneten sich im Zeitraum 2011 bis 2013 jedes Jahr rund 372.000 Unfälle. Unfälle mit Wild hatten einen Anteil von 17 Prozent, das entspricht rund 63.000 Ereignissen.
Im Regierungsbezirk Niederbayern betrug in diesem Zeitraum der Anteil der Wildunfälle schon 34 Prozent. Das bedeutet, dass bei zirka 13.000 Schäden pro Jahr Wild beteiligt war.
In allen Fällen handelte es sich überwiegend um Zusammenstöße mit Rehwild.
Im Landkreis Passau betrug im Zeitraum 2011 bis 2013 der Anteil der Wildunfälle schon bis zu 45 Prozent. Das heißt, dass auf den Straßen des Landkreises bei fast jedem zweiten Unfall freilebendes Wild, genauer Rehwild verletzt oder getötet wurde.

Besonders unfallträchtige Strecken
In Passau sind die Streckenabschnitte St 2116 zwischen Ortenburg und Griesbach i. R., die ST 2118 zwischen Fürstenzell und Schmidham, sowie die Kreisstraße PA 83 von Vilshofen bis Walchsing auf eines Gesamtlänge von 6,5 km besonders unfallträchtig.

Eine Vielzahl von Maßnahmen wurden in enger und konstruktiver Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden, den Jägern sowie Jagdgenossenschaften angestoßen und verwirklicht:

  • 3-4 maliges Mähen der Böschungen an den Unfallstrecken, um frühzeitig Rehe am Fahrbahnrand zu erkennen
  • Auflichten dichter Böschungsbaumbestände in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden um Einstände in Straßennähe zu vermeiden
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen in besonders gefährlichen Abschnitten
  • Hinweistafeln „Wildunfallhäufung“ an den Streckenabschnitten
  • Aufstellen von Hinweistafeln „Wildwechsel“ auch außerhalb des Waldes
  • Anpassung des Abschussverhaltens in den betroffen Revieren durch
    • Erhöhung des Gesamtabschusses oder des Anteils weiblichen Rehwildes
    • Schwerpunktabschuss in Straßennähe
    • Quartalsweise, jahresweise Auswertung des Abschusses und der Unfallzahlen durch die Untere Jagdbehörde