Waldumbauoffensive
Musterbestände zum Waldumbau

In ganz Bayern verursacht der Klimawandel zunehmend Schäden in den Wäldern.

Langanhaltende Trockenperioden, zunehmende Hitze und Extremwetterereignisse schwächen die Bäume und machen sie anfälliger für Schadinsekten wie beispielsweise die Borkenkäfer. Selbst unsere Hauptbaumarten Fichte, Kiefer und Buche kommen - besonders im Reinbestand - zunehmend an ihre ökologischen Grenzen. Daher ist es wichtig, die Waldbestände möglichst frühzeitig an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen.

Wie sehen zukunftsfähige Wälder aus?

Sie fragen sich vielleicht, wie zukunftsfähige Wälder aussehen können oder wie sich neue Baumarten entwickeln. Unsere Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben dazu Musterbestände ausgewählt, die Ihnen anschauliche Beispiele geben.

Musterbestände im Amtsbereich

Nicht erst nach den jüngeren Extremwettereignissen (Sturm, Trockenheit, Starkregen), insbesondere dem Sturm „Kolle“, ist klar, dass die im Amtsgebiet noch teilweise stark Fichten-dominierte Forstwirtschaft keine Zukunft mehr hat. Bereits heute beträgt der Anstieg der Durchschnittstemperatur im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 regelmäßig über 1,5°C, die Niederschläge verlagern sich mehr aus der Vegetationszeit in die Wintermonate hinein. Nach den Prognosen über den Klimawandel, wird die kühl-feuchte Klima liebende Fichte auch hier an ihre Grenzen stoßen.

Da im Landkreis und der Stadt Passau rund 80 Prozent der Wälder im privaten Besitz sind, will das AELF Passau die Waldbesitzer inspirieren und anhand der Beispielbestände Lösungsmöglichkeiten für gegenwärtige waldbauliche Herausforderungen aufzeigen.

Diese Bestände veranschaulichen die Möglichkeiten des Waldbaus in den im Amtsgebiet vorherrschenden Landschaftsräumen. Die ausgewählten Privat- und Körperschaftswälder können verdeutlichen, wie man mit den vielseitigen Umständen umgehen kann, um auch zukünftig stabile Wälder zu erhalten. Nur solch stabile Wälder werden die verschiedensten Ökosystemdienstleistungen dauerhaft erfüllen können. Sie sind also Beispiele für mögliche Ziele des Waldumbaus und für den Weg, den man dorthin beschreiten muss.

Lage der Bestände

Übersichtsliste

Beispielbestände im östlichen Vorderen Bayerischen Wald

  • Vorwald über Naturverjüngung und Wegeprojekt (Privatwald)
  • Zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung am Galgenbüchl (Gemeindewald Markt Wegscheid)
    • Tannenvoranbau: Vorsorge unter dem Altbestand
    • Jungbestandspflege: Mischbaumarten sichern und zukünftige Wertträger pflegen
    • Lärche und Douglasie: Wertvolle Nadelhölzer für Freiflächen
    • Roteiche: unbekannte Alternative im Bayerischen Wald

Beispielbestände im niederbayerischen Tertiärhügelland

  • Jungbestandspflege zu einem klimatoleranten Mischwald (Bistum Passau)

Beispielbestände im östlichen Vorderen Bayerischen Wald

Musterbestände im östlichen Vorderen Bayerischen Wald

Musterbestand Passau Naturverjüngung Wegscheid AELF Passau

In diesem Naturraum sorgen meist Granite und Gneise als Ausgangsgestein für saure, eher nährstoffarme Bodenverhältnisse. Die natürliche Waldzusammensetzung wären buchendominierte Wälder und Bergmischwälder in höheren Lagen. Das Klima ist heute noch unterdurchschnittlich kühl und niederschlagsreich im bayerischen Vergleich. Für die Zukunft bestehen breite waldbauliche Möglichkeiten.  Mehr

Beispielbestände im niederbayerischen Tertiärhügelland

Musterbestände im niederbayerischen Tertiärhügelland

Gemischter und stufig aufgebauter Jungbestand

Das Tertiärhügelland ist geprägt von lehmigen und nährstoffreichen Böden, die teilweise der Löß nochmals aufbessert. Heute dominiert in diesem Naturraum insgesamt die Landwirtschaft. In der natürlichen Waldzusammensetzung würden Buchenwälder in den Flussniederungen von der Eiche abgelöst werden. Da es heute schon überdurchschnittlich warm ist und nur durchschnittliche Niederschläge fallen, wirken sich zukünftig die Klimaverhältnisse limitierend auf die Baumartenwahl aus.   Mehr

Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben.
Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht.
Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).